Focus Quelle: Bezirksbürgermeister steht Rede und Antwort

Viele Wünsche an von Kuczkowski gerichtet

Die Queller wollen´s wissen von der Lokalpolitik: Wie geht’s weiter mit den Planungen in ihrem Stadtteil? Und wer sonst könnte diese Fragen besser beantworten als Brackwedes Bezirksbürgermeister Jesco von Kuczkowski, der auf der jüngsten „Focus Quelle“-Veranstaltung den Teilnehmern Rede und Antwort stand. Von einer Jugendeinrichtung, über neue Kindergärten, bis hin zu Fragen über die Sicherheit des Schulweges zur Queller Grundschule spannte sich der Bogen der Fragen an ihn.

 

Was besonders von großem Interesse war, stellte sich von Beginn an schnell heraus: Gibt es  Chancen, im Gemeindehaus der evangelischen Gemeinde einen Treff für alle Jugendlichen, auch nicht kirchlich Gebundene, irgendwann in Quelle zu etablieren? Ein zartes „Ja, aber…“ kam da von Kuczkowski, denn die Antwort auf diese Frage stecke noch in den Kinderschuhen. Ein erstes Gespräch habe er mit Pastor Dreier geführt. Mehr aber noch nicht.

Hintergrund der Idee sei die Überlegung der evangelischen Kirche, die Räumlichkeiten im Gemeindehaus mittel- bis langfristig anderen Nutzungen zuführen zu wollen. Von einer Nutzung vieler, eher weltlicher Gruppen, bis hin zum Verkauf des Hauses als Ganzes gingen derzeit die Überlegungen der Kirche. Näheres aber konnte von Kuczkowski noch nicht sagen, nur soviel: „Die evangelische Kirche muss sparen, und möglicherweise auch in Quelle.“

Bernd Rehmet, Vorsitzender der Queller Gemeinschaft, bedauerte das, erkannte aber auch eine große Chance, in Quelle ein Gebäude „für alle Jugendlichen irgendwann öffnen zu können, auch für diejenigen, die nicht kirchlich engagiert sind.

Von Kuczkowski bat darum, die weiteren Gespräche hier abzuwarten.

 

Queller Grundschule nun vierzügig

Ein anderer Focus des Abends lag auf der Queller Grundschule. Die sei jetzt eine vierzügige, so der Bezirksbürgermeister. Allerdings könnte die Schule langfristig gezwungen sein, wesentlich mehr Schüler aufnehmen zu müssen, denn mit dem neuen Baugebiet würden, so QG-Vorständin Elke Meyer, mehr als 200 neue Wohneinheiten in Quelle dazukommen. „Und da wären dann auch viele Familien mit Kleinkindern dabei.“ Leider aber hätten schon jetzt die Kinder auf dem Schulgelände wenig Platz zum Spielen und für das Mensaessen hätte jedes einzelne Schulkind nur durchschnittlich 7 Minuten Zeit, so Rehmet.

Auch bei diesem Sachverhalt wollte von Kuczkowski nochmal in der Verwaltung nachhaken, wie der Stand der Planungen sei.

Trotz alledem: Auch Positives konnte von Kuczkowski zum Themenbereich Grundschule vermelden, denn für die Einmündung Arminstraße werden für den Schultagszeitraum 7.40 bis 8.10 Uhr noch Eltern, die als Schülerlotsen fungieren sollen, aktuell gesucht. Die werden dann zeitnah  von der örtlichen Polizei gründlich geschult und so auf die Aufgabe vorbereitet.

 

Mehr Kindergartenplätze für Quelle

Im Laufe des weiteren Abends wurde der „Dauerbrenner Kindergartenplätze“ auch dieses Mal nicht ausgespart. Hier zeichne sich aber in Quelle eine leichte Entspannung ab, so von Kuczkowski,  weil gleich zwei Kindergärten neu gebaut werden sollen. Der Bau der ersten Einrichtung sei konkret am Standort Arminstraße im Visier des Bauamtes, der zweite Standort stehe aber noch nicht fest, so der Politiker.

Nur soviel sei jetzt bekannt: Die zweite Kita soll ein Kontingent von 50 bis 70 Kindern aufnehmen können. Problem dabei sei im Moment: „Es ist eine Herausforderung, das Personal zu finden. Und die Träger erhalten nicht so viel Geld, um selbst ausreichend ausbilden zu können. Die Stadt Bielefeld tut hier das Möglichste.“

 

Viele Fragen zum  Neubaugebiet am Hof Bobbert

Einige sehr kritische Meinungen kamen aus dem Publikum zum Neubaugebiet am Hof Bobbert. Ein Bürger wollte wissen, ob hier tatsächlich das letzte Wort seitens der Stadt Bielefeld gesprochen sei, und wirklich gebaut werde, zumal der Bereich „ökologisch wertvoll“ sei. Ein anderer Bürger sprach hier ebenfalls von „ökologisch wertvollen Flächen rund um den Bobbert-Hof. Dass das Bauamt dem Investor einfach so folgt, erstaunt mich sehr. Zumal die Entwässerung des Gebietes ein großes Problem darstellen könnte, weil sich hier unterirdische Quellen befänden und im letzten Winter teilweise Flächen überflutet gewesen waren.“

Von Kuczkowski entgegnete, das das Bebauungsthema immer ein schwieriges sei. „Es mangelt leider an Wohnraum. Da müssen wir immer auch schauen, wo ein Investor ist.“

 

Ein anderes Dauerthema war natürlich der Bau eines LIDL in Quelle, der schon lange geplant ist, konkrete Arbeiten sich jedoch nicht abzeichnen würden. Die Stadt möchte hier ein Geschäft mit Wohnungsbau verbunden wissen. Die LIDL-Zentrale in Neckarsulm möchte das Grundstück jedoch nur für sich und sein Geschäft. Man darf weiterhin gespannt abwarten ob ein Konsens gefunden wird.

 

Thema „SPD-Verkehrskonzept“. Dieses Konzept war schon länger für Quelle in der Brackweder Politik diskutiert, jedoch nie final verabschiedet worden. „Hier sind wir aber in den letzten Abstimmungen“, so von Kuczkowski. „Es dient dann der Verwaltung als Grundlage für alle Planungen in Quelle. Wir wollen von der SPD auf keinen Fall, dass dieses gute Verkehrskonzept in Vergessenheit gerät.“

(Fotos und Text: Martin Steffan)