Jahreshauptversammlung der Queller Gemeinschaft

Nürnberger lobt Lebensqualität im Stadtteil

Wo steht Quelle im Vergleich zu anderen Stadtteilen? Antworten auf diese facettenreiche Frage gab auf der Jahreshauptversammlung der Queller Gemeinschaft der Bielefelder Sozialdezernent Ingo Nürnberger in einem kurzweiligen und spannenden Vortrag. Der Lebenslagen-Bericht der Stadt aus dem der Sozialexperte seine präsentierten Daten bezog offenbarte unterm Strich recht klar: So schlecht steht Quelle im Vergleich zu anderen Orts- und Stadtteilen nicht da.

Nach Genehmigung des Protokolls vom Vorjahr und der Feststellung der Beschlussfähigkeit durch den Vorsitzenden Bernd Rehmet legte Nürnberger auch gleich los und präsentierte interessante  Zahlen zum Bereich Soziales. Diese Daten, die im Lebenslagen-Bericht der Stadt festgehalten werden, seien so Nürnberger wichtig, „um zu sehen, was sich in den Stadtteilen zum Guten oder Schlechten“ entwickle. Eindeutig für Quelle spreche ein insgesamt positives soziales Klima. Im Stadtteil gebe es in der Bevölkerung mit 14 Prozent Alleinerziehenden rund 4 Prozent weniger als im Bielefelder Durchschnitt. 

Auch der Bezug von Bürgergeld, also die Grundsicherung für Arbeitssuchende nach dem Sozialgesetzbuch II (SGB II), liege mit 8 Prozent bei den Erwachsenen rund zwei Prozent niedriger als im Stadtgebiet. Andere Zahlen dagegen verweisen auf einen Gleichschritt im sozialen Gefüge der Stadt. Beispiel: die Altersstruktur. Ähnlich wie im ganz Bielefeld ist jeder fünfte Einwohner bereits über 65 Jahre alt, während andererseits Quelle einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Familien mit aufweist, was ein Hinweis auf die gute Lebensqualität sei. Generell, so Nürnberger, sei „Quelle mit einer guten Infrastruktur ausgestattet.“ Dies komme allen Bevölkerungsschichten zugute. 

Neben so viel Gutem sparte Nürnberger die Schwachstellen im Ortsteil nicht aus, denn dem gutem Familienaufkommen mit vielen Kleinkindern stehe eine eher schwache Versorgung mit Kitaplätzen für unter Dreijährige entgegen. „Hier ist Quelle eindeutig unterversorgt“, betonte der Sozialexperte. Um Abhilfe zu schaffen, solle durch den Bau von zwei „bisher angedachten“ Kindergärten die Situation nachhaltig verbessert werden. Über genaue Planungen wollte und konnte Nürnberger sich nicht äußern. Nur soviel: „Es kann hier irgendwann ganz flott gehen.“

Ähnlicher Mangel an Räumlichkeiten herrsche bei der Offenen Jugendarbeit, wo Quelle derzeit mit „Notlösungen“ operieren müsse. Allerdings kenne man dieses Problem auch in anderen Stadtteilen. Nürnberger: Der „Ausbau der Offenen Jugendarbeit in Bielefeld fällt uns derzeit nicht mehr so leicht  wie früher.“ An dieser Stelle schaltete sich Vorstandsvorsitzender Bernd Rehmet in die Ausführungen ein. Man sei in Gesprächen mit der evangelischen Kirche, wo möglicherweise Räume für die Arbeit mit Jugendlichen frei werden könnten. Nürnberger zeigte sich erfreut über diesen Hinweis und will gerne hier auf die Pfarrei in Quelle demnächst zugehen. Sein Statement zu diesem Sachverhalt lautete: „Schon wegen dieses Hinweises hat sich der Abend bei Euch für mich gelohnt.“

Großer Mangel an Betreuungsplätzen 

Ähnlichen Bedarf wie bei Kita-Plätzen gäbe es bei der Offenen Ganztagsschule, sagte eine Teilnehmerin. Gerade bei diesem Sachverhalt mahnten weitere Versammlungsteilnehmer Besserung bei der Stadt Bielefeld an.

Im weiteren Verlauf der Versammlung gab Vorsitzender Bernd Rehmet einen Überblick über die letztjährigen Aktivitäten der Queller Gemeinschaft: Schwerpunkte waren die „Focus Quelle“-Veranstaltungen, die Situation an der Grundschule, das Verkehrskonzept der SPD, die Bebauung des Büscher-Geländes und der Wiese am Biohof Bobbert. Auch der LIDL-Markt, der noch gebaut werden soll, war immer wieder Thema von Sitzungen und Veranstaltungen.

Darüber hinaus richtete Rehmet den Blick auf die Feste in 2024. Hier seien die Vorbereitungen für den Queller Sommer schon weit fortgeschritten. Ein weiteres wichtiges Vorbereitungstreffen sei für das Fest für den 29. April um 19 Uhr im evangelischen Gemeindehaus geplant.

Breiten Raum nahmen die Nachwahlen und Wahlen für den Vorstand ein. Rehmet dankte Marc Henschel (Stellvertretender Kassenwart), Bernhard Hertlein (Pressewart), Klaus Betzendahl (Stellvertretender Schriftführer) und für die geleistete Arbeit der vergangenen Jahre. Nach ihrer Verabschiedung wurden mehrheitlich gewählt: Melanie Forthaus (stellvertretende Kassenwartin), Martin Steffan (neuer Pressewart) und Carsten Koep (2. Vorsitzender).

Der Vorstand steht 300 Mitgliedern vor. Davon sind 51 in 2023 dazugekommen, 9 seien in den vergangenen 12 Monaten ausgetreten. 224 Mitglieder der Queller Gemeinschaft sind private Einzelpersonen, 60 sind Gewerbetreibende oder Unternehmen. Weitere 16 sind eingetragene Vereine.

Reisen mit Uwe Jauer auch in diesem Jahr

Auf der Veranstaltung hatten sich auch traditionell die Queller Vereine und Institutionen mit ihren Anliegen vorgestellt. Zu ihnen zählt auch Uwe Jauer, der wieder auf die anstehenden Gruppenreisen hinwies. Die drei anstehenden Reisen dürften wieder en echter Magnet der Erholung für viele Queller, aber auch Bürger anderer Stadtteile, werden. Los geht es am 31. Mai mit einem Tagesausflug zu den Matjestagen nach Emden. Zwei größere Reisen stehen dann im August und Januar 2025 auf dem Programm. Vom 15. bis 19. August richtet Jauer eine Sommerreise in die belgischen Städte Brüssel, Gent und Antwerpen aus. Für alle Shopping-begeisterten wird es hier auf der Hinfahrt einen Zwischenstopp im Designer-Outlet in Roermond geben. Last but not least dürfen sich die Queller auf eine achttägige Reise nach Fügen im Zillertal freuen, die vom 19. bis 26. Januar 2025 ausgerichtet wird. 

Bildzeilen:

Bild 1 Ingo Nürnberger Bernd Rehmet: Bernd Rehmet (1. Vorsitzender der Queller Gemeinschaft) freute sich mit den Teilnehmern der Versammlung auf den Vortrag von Bielefelds Sozialdezernent Ingo Nürnberger (rechts).

Bild 2 neuer Vorstand: Der auf drei Positionen neu gewählte Vorstand der Queller Gemeinschaft: vordere Reihe, v. l.: Melanie Forthaus (stellvertr. Kassenwartin), Elke Meyer (Kassenwartin), Thorsten Arning (Technischer Leiter); hintere Reihe. v. l.: Pressewart Martin Steffan, Florian Renner (stellvertr. Schriftführer), Bernd Rehmet (1. Vorsitzender), Carsten Koep (2. Vorsitzender). Nicht auf dem Bild ist Schriftführerin Michaela Rathscheck.

Bild 3 Verabschiedung: Sie wurden von Florian Renner (stellvertr. Schriftführer, l.) und Bernd Rehmet (r.) verabschiedet: Bernhard Hertlein (2.v..l., Ex-Pressewart), Klaus Betzendahl (3.v.l., Ex-Stellv. Schriftführer) und Marc Henschel (2.v.r., ehemaliger 2. Kassenprüfer).

Fotos: Bernhard Heitlein

Text: Martin Steffan